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Stickstoffkreislauf
Stickstoff gehört als Bestandteil der Proteine zu den
lebenswichtigen Elementen. Eine große Bedeutung für die
Funktion eines Aquariums haben die Stickstoffverbindungen
Ammonium, Nitrit und Nitrat. In den meisten natürlichen Gewässern
kommen diese Stoffe nur in sehr geringen Mengen vor.
Anders ist es im Aquarium, hier werden auf engstem Raum Pflanzen und Tiere gehalten. Durch deren Ausscheidungen (Kot, Urin), Pflanzenreste und Futterreste kann es zu einem starken Anwachsen von Stickstoffverbindungen kommen. Diese Stickstoffverbindungen haben in stärkeren Konzentrationen
eine mehr oder weniger schädliche Wirkung auf die Organismen.
Was passiert beim Stickstoffkreislauf im Aquarium? 1.
Ammoniak
(NH3) ist das erste Glied in der Nitrifikationskette. Es wird
von den Fischen über die Kiemen ausgeschieden und reagiert im
Wasser sofort zu Ammonium (NH4+). Ammonium ist für die Fische
ungiftig und ein wichtiger Pflanzennährstoff. Bei hohen
Temperaturen und einem pH-Wert über 7 zerfällt es allerdings
wieder in freies Ammoniak. Damit entsteht für die Fische eine
bedrohliche Situation, denn bereits 0,1 mg/l Ammoniak können
tödlich sein.
Im ersten Schritt des Stickstoffkreislaufs werden nun Ammoniak
oder Ammonium von Nitrosomonas-Bakterien unter
Sauerstoffverbrauch zu Nitrit (NO2-) umgewandelt.
2. Nitrit (NO2-) ist das zweite Glied in der
Nitrifikationskette. Es ist weniger giftig als Ammoniak,
jedoch können Konzentrationen von 1 mg/l die Fische töten.
Schnappen die Fische mit schwerer Atmung nach Luft und sind
lustlos, liegt mit großer Wahrscheinlichkeit eine
Nitritvergiftung vor.
Gemessen wird der NO2-Wert normalerweise mit Tropfentests, die
durch ein Vergleichen der Indikatorfarbe mit einer Farbtabelle
den quantitativen Wert anzeigen. Abhilfe bei einem hohen
Nitrit-Wert schafft ein sofortiger Teilwasserwechsel und die
Verwendung eines Bakterienproduktes.
3. Das dritte Glied in der Nitrifikationskette ist das Nitrat.
Nitrobacter-Bakterien arbeiten hierbei Nitrit in Nitrat (NO3-)
um. Nitrat ist das Endprodukt der Nitrifizierung und wird
nicht weiter abgebaut, es ist das Endstadium der Oxidation des
Stickstoffs. Es wird von Pflanzen als 'Nahrung'
aufgenommen oder verlässt das Aquarium über den regelmäßigen
Teilwasserwechsel. Der Nitratwert sollte nicht über 25 mg/l
steigen. Bei höhren Werten sinkt das allgemeine Wohlbefinden,
die Immunabwehr der Fische wird schwächer und Algenwachstum
wird begünstigt.
Wie kann man in den Stickstoffkreislauf eingreifen? Der
Aquarianer muss immer bemüht sein, den Anteil der schädlichen
Stickstoffverbindungen im Aquarium niedrig zu halten. Dies
kann man durch den Einsatz von guten Filtern erreichen und vor
allem durch den regelmäßigen Teilwasserwechsel.
In einem ausgewogenen Aquarium, d.h. wenn der Besatz mit der
Wassermenge und der Bepflanzung zusammen passt, findet in
keinem Stadium eine Anreicherung der Stoffe statt. Stickstoff wird hauptsächlich durch Futter ins Aquarium
eingebracht. Fische bauen die Eiweiße im Körper um und
scheiden einen großen Teil davon in Form Ammonium/Ammoniak über
die Kiemen und den Kot wieder aus.
Mäßiger Besatz und sparsame Fütterung ist somit die
beste Möglichkeit, in diesen Kreislauf einzugreifen.
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