Saisonfische |
- So werden Fische genannt, die nur eine Saison vom Beginn der Regenzeit bis zum Austrocknen ihrer Gewässer leben. Die bekanntesten Saisonfische sind Killifische (Eierlegende Zahnkarpfen), wie z.B. Fundulopanchax sjoestedti, der in Westafrika periodisch austrocknende Gewässer bewohnt. Die Tiere haben ihr Brutverhalten an diese Umstände angepasst und legen Dauereier, die die Trockenzeit überstehen, während sie selbst am Ende der Regenzeit verenden.
|
|
Der Fundulopanchax sjoestedti ist in Tümpeln und verschlammten Bächen
Westafrikas anzutreffen. |
|
Schwarzwasser |
- Schwarzwasser ist in Waldgebieten weltweit verbreitet. Es ist in der Regel sehr weich und mineralstoffarm, dafür reich an Gerb- und Huminstoffen und meist sehr sauer. Schwarzwasser ist bräunlich gefärbt und entsteht, wenn Regenwasser durch Podsol-Böden versickert. Diese Böden entstehen aus sehr nährstoffarmen Urgesteinen, auf denen meist gerbstoffreiche Vegetationen wachsen. Über fallende Pflanzenmaterialien gelangen Gerbstoffe in den Boden, da Blätter, Wurzeln, Zweige und Rinde wegen des hohen Gerbstoffgehalts oft nicht richtig abgebaut werden, entsteht eine Mischung aus Mulm, Sand und relativ wenig Humus. Diese Böden haben sehr wenig Wasserhaltevermögen, so dass Regenwasser relativ schnell abläuft und dabei grosse Mengen Gerb- und Huminstoffe mitnimmt. Freie Mineralien enthalten diese Böden selten, sie werden zu schnell ausgewaschen, so dass die Grundwässer mineralstoffarm und sauer sind. Aquaristisch ist Schwarzwasser eine besondere Herausforderung. Es ist sehr sauer (pH-Werte zwischen 5,5 und 4,5 sind typisch, pH 3,5 kommt regelmäßig vor) und nährstoffarm, hat also wenig Pufferwirkung und eine relativ geringe Leitfähigkeit. Schwarzwasser ist lebensfeindlich für viele Mikroorganismen, so dass viele „echte Schwarzwasserfische“ eine besonders geringe Erregerlast im Wasser gewöhnt sind und im Aquarium entsprechend schnell an Hautkrankheiten leiden. Viele Schwarzwasserfische sind nur fakultative Schwarzwasserbewohner, die diesen Lebensraum nicht aufsuchen, weil er ihnen optimale Bedingungen bietet, sondern weil hier weniger Nahrungskonkurrenz vorkommt und weniger Raubfische leben. Diesen Tieren (z.B. Roten Neons) muss man im Aquarium kein Schwarzwasser bieten. Viele Schwarzwasserbiotope sind pflanzenarm, nur in offenen Gewässern leben Schwimmblattpflanzen, die Böden sind meist hellsandig und teilweise von dicken Schichten Falllaub bedeckt. Schwarzwasserflüsse gehören neben Weiß- und Klarwasserflüssen zu den drei in den Tropen dominierenden Flusstypen. Beispiele für Schwarzwasserflüsse sind der Kongo in Afrika sowie der Rio Negro, der Rio Cururu und der Rio Caroni in Südamerika.
|
|
Grenze zwischen dem hellbraunen Wasser des Amazonas und dem Schwarzwasser
des Rio Negro |
|
Schwimmblase |
- Die Schwimmblase ist ein Organ der Knochenfische. Eine mit Gas gefüllte Blase, die relativ hoch im Fischkörper liegt und es den Fischen ermöglicht im Wasser zu schweben. Sie wird aus einer Ausstülpung des Vorderdarms der Fische gebildet und stellt eine Weiterentwicklung der Fischlunge dar. Zur Füllung der Schwimmblase gibt es verschiedene Mechanismen: Bei den Physostomen (z.B. Lachs- oder Karpfenartigen) ist der embryonal angelegte Gang (Ductus pneumaticus) zwischen Darm und Schwimmblase auch im erwachsenen Zustand ausgebildet und die Luft gelangt durch Abschlucken über den Darm in die Schwimmblase. Bei den Physoclisten (z.B. Barsch- oder Stichlingsartigen) ist der Gang zwischen Darm und Schwimmblase zurückgebildet und der Gasaustausch erfolgt über Blutgefäße, die eng an die Schwimmblase anschließen. Einige Fischarten nutzen die Schwimmblase nicht nur als hydrostatisches Organ sondern auch - über innere oder äußere Muskeln - zur Lautbildung.
|
|
Schwimmblase |
|
Sediment |
- Bezeichnung für Bodensatz (lat. sedimentum) und abgelagerte Teilchen, die sich zuvor in einer Flüssigkeit befunden haben.
|
|
Dunkler Bodengrund im Aquarium |
|
Sozialverhalten |
- Mit dem Begriff Sozialverhalten wird das Verhalten von Fischen im Bezug auf das Zusammenleben mit den Artgenossen beschrieben. Jede Fischart in einem Aquarium sollte ihrer natürlichen Sozialstruktur entsprechend gehalten werden. Dabei sind folgende Unterscheidungen zu berücksichtigen:
|
- Schwarm: Fische, die sich in einer größeren Gemeinschaft von mindestens zehn Artgenossen in ihrem Lebensraum bewegen.
- Gruppe: Gesellige Fische, die mindestens fünf Artgenossen benötigen, um ihr arttypisches Verhalten zeigen zu können.
- Harem: Pflege von einem Männchen und mehreren Weibchen.
- Paar: Fische, die zeitweise in Paarbildung (ein Männchen, ein Weibchen) leben.
- Einzelgänger: Arten, die bei üblichen Beckengrößen nur einzeln gehalten werden können.
|
|
|
Rotkopfsalmler, die sich im Schwarm bewegen |
|
Stabheizung |
- Eine Stabheizung ist eine kostengünstige Form von Heizung für Aquarien. Sie wird eingesetzt um die Beckentemperatur in einem für die Bewohner artgerechten Bereich zu halten. Zur Auswahl stehen unterschiedliche Leistungsstufen (in Watt) - je nach Beckengröße. Die zumeist vergossenen und zylinderförmigen Glasröhren enthalten Heizdrähte, die elektronisch (mit Thermostat) oder über ein Bimetall geregelt werden. Beim Reglerheizer lässt sich die Temperatur präzise und einfach von Hand mit einem Stellring einstellen, so dass sich die Heizung selbstständig ausschaltet wenn die gewünschte Temperatur erreicht ist. Eine Alternative dazu bildet die Bodenheizung, die am Glasboden angebracht wird und von unten wärmt. Der Vorteil dabei ist eine ständige Wasserdurchströmung des Bodengrundes, die einer eventuellen Fäulnis entgegenwirkt.
|
|
Jäger Präzisions-Reglerheizer |
|
Steindachner, Franz |
- Franz Steindachner (* 11. November 1834 in Wien; † 10. Dezember 1919 in Wien) studierte zunächst Rechtswissenschaften (Jus) in Wien, bevor er sich auf Anregung des Privatdozenten Eduard Suess im Jahre 1856 den Naturwissenschaften zuwandte und seine erste Arbeit über die fossilen Fische des Wiener Beckens veröffentlichte. Ab 1857 war er regelmäßig Gast am Hof-Naturalien-Kabinett, um die Fischausbeute der Novara-Expedition zu sichten und zu bearbeiten. 1860 übernahm er die Leitung der Fischsammlung des Naturhistorischen Museums Wien. Im folgenden Jahr, nach dem Ausscheiden Leopold Fitzingers, übernahm er auch die Sammlung der Amphibien und Reptilien. Von 1898 bis zu seinem Tode war er Intendant (Direktor) des ganzen Museums. Steindachner beschrieb in über 200 ichthyologischen und 52 herpetologischen Veröffentlichungen hunderte neue Arten rezenter und fossiler Fische sowie zahlreiche Amphibien und Reptilien. Ausgewählte Schriften:
|
- Die Süßwasserfische des südöstlichen Brasilien, Wien 1877.
- Beiträge zur Kenntnis der Flussfische Südamerikas III, Wien 1882. Online abrufbar Internet Archiv (archive.org).
- Über drei neue Characinen und drei Siluroiden aus dem Stromgebiete des Amazonas innerhalb Brasilien, Wien 1908.
|
|
|
Franz Steindachner | Bildquelle: gemeinfrei |
|
stenök |
- Als stenök werden Fischarten bezeichnet, die im Bezug auf die Wasserzusammensetzung nur in engen Grenzen überlebensfähig sind. Meerwasserfische zum Beispiel gelten als stenök, da sie bezüglich bestimmter Umweltfaktoren nicht sehr anpassungsfähig sind und nur geringe Schwankungen tolerieren. Im Gegensatz dazu steht euryök (in einem weitem Spektrum von unterschiedlichen Biotopen lebensfähig).
|
|
Clownfische sind beliebte Pfleglinge in Meerwasser-Aquarien. |
|
Stickstoff |
- Ein farb- und geruchloses Gas mit dem chemischen Symbol N und der Ordnungszahl 7 im Periodensystem. Stickstoff (lat. Nitrogenium) gehört als Bestandteil der Proteine zu den lebenswichtigen Elementen. Eine große Bedeutung für die Funktion eines Aquariums haben die Stickstoffverbindungen Ammonium, Nitrit und Nitrat. Im Aquarium werden auf engstem Raum Pflanzen und Tiere gehalten. Durch deren Ausscheidungen, Pflanzen- und Futterreste kann es zu einem starken Anwachsen von Stickstoffverbindungen kommen. Diese Verbindungen haben in stärkeren Konzentrationen eine mehr oder weniger schädliche Wirkung auf die Organismen. Siehe auch Stickstoffkreislauf.
|
|
Stickstoff |
|
Substratlaicher |
- Als Substratlaicher werden Fischarten bezeichnet, die ihre Eier an ein Substrat heften. Die mit einem Haftmechanismus ausgestatteten Eier werden an einen festen Untergrund, einen Stein, Holz oder Pflanzenblätter gehängt oder geklebt.
|
|
Gelege an einem Holzstück |
|
Symbiose |
- Das Zusammenleben von Organismen unterschiedlicher Arten wird als Symbiose (griechisch Symbiosis) bezeichnet. Eine typische Symbiose ist z.B. das Zusammenleben von Clownfisch (Amphiprion ocellaris) und Seeanemone (Heteractis magnifica), welches für beide Arten (Partner) von Nutzen ist. Der Clownfisch hält die Anemone sauber, während die Seeanemone dem Fisch Schutz vor großen Raubfischen bietet.
|
|
Eine echte Symbiose zwischen Anemone und Anemonenfisch |
|
Sympatrie |
- Sympatrie ist eine Form der geographischen Verbreitung, bei der sich das Verbreitungsareal überschneidet. Tier- oder Pflanzenarten, die im gleichen geographischen Bereich vorkommen leben sympatrisch. Im Gegensatz dazu steht die Allopatrie.
|
|
Archocentrus nanoluteus stammt aus dem Guarumo-Einzug in Panama. Sympatrisch
kommt der nahe Verwandte Archocentrus nigrofasciatus vor. |
|
Synonym |
- Wird eine Art mit verschiedenen wissenschaftlichen Namen beschrieben, so werden diesen Namen als Synonyme bezeichnet. Nach den Regeln der Zoologischen Nomenklatur ist aber nur einer der synonymen Namen - meist der ältere - gültig.
|
|
Apistogramma borellii ist vielen Aquarianer noch unter dem falschen Namen
Apistogramma reitzigi (=Synonym) bekannt. |