Aquarium-Guide
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Fische

Weißstirn-Messerfisch
Apteronotus albifrons (LINNAEUS, 1766)

 
Der Weißstirn-Messerfisch hat sein natürliches Verbreitungsgebiet in Südamerika. Sein ungewöhnliches Aussehen macht ihn zu einem interessanten Aquarienfisch, der im Handel meist als Jungtier mit einer Länge von unter 15 cm anzutreffen ist. Trotzdem ist für das Aquarium eine Länge von 150 cm als Mindestgröße anzunehmen. Zwar wachsen die Weißstirn-Messerfische relativ langsam, können jedoch vereinzelt 16 Jahre alt und bis zu 50 cm groß werden. Im Aquarium erreichen sie in der Regel etwa 30 bis 40 cm. Neben der zu erwartenden Endgröße sollte auch berücksichtigt werden, dass die Tiere recht schwimmfreudig sind. Ihre ventrale Flosse reicht als Saum bis zum Kopf und ist ständig in Bewegung. Sie ermöglicht ihnen durch die wellenförmige Bewegung vorwärts, sowie rückwärts gleichermaßen schnell zu schwimmen, ohne die Körperachse zu verformen. Die Schwanzflosse ist sehr klein und am Vortrieb kaum beteiligt. Eine Rückenflosse ist nicht vorhanden. Typisches Merkmal und namensgebend für diese Messerfisch-Art ist der weiße Fleck, der sich von der Stirn bis über das erste Drittel des Rückens zieht. Die Grundfärbung des Körpers ist dunkelgrau bis schwarz. Das Körperende ist durch ein breites und ein dahinterliegendes schmales, helles Band gezeichnet. Als Aquarium eignen sich geräumige Becken mit zahlreichen Versteckmöglichkeiten, wie Wurzeln und Steinen, da die Tiere anfangs meist sehr scheu sind. Auch eine Schwimmpflanzendecke trägt zum Wohlbefinden der dämmerungsaktiven Messerfische bei, die sich dann auch tagsüber beim Verweilen in solchen Dämmerzonen unter überhängenden Blättern beobachten lassen. Die Nahrung sollte aus proteinreicher Kost bestehen. Neben Lebendfutter jeglicher Art sind z.B. Tubifex oder Mückenlarven in gefriergetrockneter Variante geeignet. Nach Gewöhnung wird meist auch Granulat- und Flockenfutter als Zusatzfutter akzeptiert. Mit ihrem elektrischen Organ können sie Nahrungsbrocken orten oder untereinander kommunizieren. Die Tiere geben ständig ein schwaches elektrisches Signal ab, das nur unterbrochen wird wenn sie sich erschrecken. Außerhalb der Paarungszeit sind Weißstirn-Messerfische Einzelgänger, die auf Artgenossen aggressiv und oft auch bissig reagieren. Artfremde Fische, die nicht als Futter in Frage kommen, werden aber kaum beachtet. Zur Vergesellschaftung können große ruhige Fische Südamerikas eingesetzt werden, z.B. Skalare oder Welse. Scharfkantige Einrichtungsgegenstände sollten vermieden werden, da diese Art sich leicht verletzen kann, was häufig zum Verlust führt. Außerdem reagieren manche Tiere sehr empfindlich auf Frischwasser. [Roland Selzer]

 
Ordnung: Neuwelt-Messerfische (Gymnotiformes)
Familie: Schwanzflossen-Messeraale (Apteronotidae)
Heimat: Südamerika. Fließgewässer Amazoniens, Rio Paraguay, Rio Paraná.
Kennzeichen: Länge bis 50 cm, Männchen mit verlängerter Schnauzenpartie und etwas größer als die Weibchen.
Haltung: In größeren Becken als kleine Gruppe mit einem Männchen. Reichlich Verstecke und Pflanzenwuchs.
Futter: Lebendfutter aller Art, Fleischstückchen. Auch Frostfutter und gelegentlich Trockenfutter möglich.
Vermehrung: Freilaicher
Alter: bis 16 Jahre
Aquariengröße: 600 l
Wasserregion: unten
Temperatur: 23-28 °C
pH-Wert: 6,0-7,8
Gesamthärte: 5-19 °dGH
Schwierigkeit: 2 - Normal
Zucht: schwierig




 
Original-Artikel dieser Druckversion:
https://www.aquarium-guide.de/weissstirn-messerfisch.htm

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