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Vielgestreifter Schneckenbuntbarsch
Neolamprologus multifasciatus (BOULENGER, 1906)
Der Vielgestreifte Schneckenbuntbarsch lebt endemisch im
Tanganjikasee in Ostafrika. Die Tiere bewohnen die Sandzone in etwa 10 m
Wassertiefe und bilden Kolonien, in denen die einzelnen Mitglieder nur relativ
kleine Reviere beanspruchen. Leere Schneckengehäuse der Gattung Neothauma
dienen ihnen als Verstecke, die energisch auch gegen weitaus größerere Fische
verteidigt werden. Die Männchen erreichen eine Größe von bis zu 4,5 cm und
sind meist intensiver gefärbt als die Weibchen, die mit einer Größe von 3,5 cm
etwas kleiner bleiben. Typisches Merkmal für diese Schneckenbuntbarsche ist
die hellbraune Körperfärbung mit einem Muster aus schmalen Streifen. Von den
Kiemendeckeln bis in die Schwanzflosse sind die Körperflanken von abwechselnd
silbrig-hellbraunen und dunkelbraunen Querbinden durchzogen. Die Art sieht
Neolamprologus similis sehr ähnlich. Im Gegensatz zu Neolamprologus similis
ist das Streifenmuster aber nicht auf den Kopfbereich und die Rückenflosse
ausgedehnt. Der Vielgestreifte Schneckenbuntbarsch sollte in Gruppen mit mehr
Weibchen als Männchen gehalten werden. In einem größeren Aquarium mit
Steinaufbauten im Hintergrund kann man diese Schneckenbuntbarsche mit
felsbewohnenden Cichliden (z.B. Neolamprologus brichardi oder
Julidochromis-Arten) aus dem Tanganjikasee vergesellschaften. Bei kleineren
Becken empfliehlt sich ein Artenbecken. Die Tiere sind revierbildend und
innerhalb der Reviere aggressiv, Eindringlinge werden nicht akzeptiert.
Während die Weibchen die Reviere in Bodennähe untereinander ausmachen, legen
die Männchen die Rangfolge im mittleren und oberen Bereich des Aquariums fest.
Das Becken sollte eine mindestens 5 cm dicke Sandschicht mit vielen leeren
Schneckenhäusern aufweisen, die in kleinen Gruppen über dem Boden verteilt
werden. Die Menge der Schneckenhäuser sollte deutlich über der Anzahl der
Barsche liegen, es gilt hier die Faustformel 2-3 Schneckenhäuser pro Tier.
Große, gesäuberte Gehäuse von Weinbergschnecken sind ein guter Ersatz für
Neothauma-Häuser. Die Schneckenhäuser werden als Wohnhöhle und zum Ablaichen
vom Weibchen genutzt, teilweise eingegraben oder so gedreht, dass nur noch
eine kleine Öffnung zu sehen ist. Auf Pflanzen muß man nicht verzichten, denn
Neolamprologus multifasciatus läßt sie unbehelligt. Jedoch gestaltet diese
Fischart ihr Revier hin und wieder durch intensives Graben um. In der Natur
ernährt sich N. multifasciatus zum Beispiel von Mückenlarven, kleine Garnelen,
Hüpferlingen oder Muschelkrebsen. Im Aquarium wird neben Lebendfutter auch
Frostfutter angenommen. Auch eine Gewöhnung an entsprechend kleines Trockenfutter
(z.B. absinkendes Granulat)
ist möglich. [Roland Selzer]
Ordnung: |
Buntbarschartige (Cichliformes) |
Familie: |
Buntbarsche (Cichlidae) |
Unterfamilie: |
Pseudocrenilabrinae |
Tribus: |
Lamprologini |
Heimat: |
Afrika. Tanganjikasee in Zentralafrika.
Sandzonen mit zahlreichen Schneckenhäusern. |
Kennzeichen: |
Länge bis 4,5 cm, die Weibchen bleiben etwas
kleiner. |
Haltung: |
Als Gruppe mit Weibchen in der Überzahl.
Becken mit Sandboden und leeren Schneckengehäusen. |
Futter: |
Frost- und Lebendfutter, wie Artemia, Cyclops oder kleine Daphnien. Nach Gewöhnung auch Trockenfutter. |
Vermehrung: |
Höhlenbrüter |
Alter: |
bis 4 Jahre |
Aquariengröße: |
60 l |
Wasserregion: |
unten |
Temperatur: |
24-27 °C |
pH-Wert: |
7,5-8,5 |
Gesamthärte: |
12-20 °dGH |
Schwierigkeit: |
2 - Normal |
Zucht: |
einfach |
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