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Glatter Krallenfrosch / Großer Krallenfrosch / Afrikanischer Krallenfrosch Xenopus laevis (DAUDIN, 1802) Das natürliche Verbreitungsgebiet des Glatten Krallenfrosches, auch Afrikanischer oder Großer Krallenfrosch genannt, erstreckt sich über Südwest- und Südafrika, wo die Tiere hauptsächlich Regenwaldtümpel mit schlammigem Grund bewohnen. Sie leben dauerhaft unter Wasser (aquatil) und wandern in der Natur nur über Land, wenn sie keine Nahrung mehr finden oder das Gewässer bzw. die Wasserstelle austrocknet. Zum Luftholen kommen sie kurz an die Oberfläche, atmen aber nicht nur über ihre Lungen, sondern nehmen einen Teil des benötigten Sauerstoffs über die Haut auf. Der Krallenfrosch unterscheidet sich vom kleiner bleibenden Zwergkrallenfrosch (Hymenochirus boettgeri) durch die fehlenden Schwimmhäute an den vorderen Gliedmaßen. Die Vorderbeine haben je vier lange Finger und die muskulösen Hinterbeine tragen je fünf Zehen. Beim Xenopus sind nur die Zehen an den Hinterbeinen mit Schwimmhäuten ausgestattet, wobei die drei Innenzehen je eine kräftige, schwarze Hornkralle tragen. Diese sind auch der Grund für die Namensgebung der Krallenfrösche. Der Kopf ist flach und leicht gestreckt, was dem Maul eine etwas spitze Form gibt. Auffällig ist ihre sehr glatte Haut und die dunkel pigmentieren Brunftschwielen an den Vorderbeinen der Männchen. Der Rücken ist meist oliv bis braun, während die Bauchseite sowie die Innenseiten der Schenkel beige bis weiß gefärbt ist. Farbliche Varianten sind aber - wie bei vielen Amphibien - auch bei dieser Art vorhanden. Außerdem werden Albinos gezüchtet und im Zoofachhandel angeboten. Die Weibchen der Xenopus-Art erreichen eine Länge von 13 cm und die Männchen bleiben mit einer Körperlänge von etwa 10 cm deutlich kleiner. Als weiteres Unterscheidungsmerkmal dienen die drei lappigen Fortsätze an der Kloake der Weibchen. In der Paarungszeit beginnen die Männchen vor allem nachts zu rufen. Diese quietschend-knarrenden Laute sind zwar nicht besonders laut, aber deutlich wahrnehmbar. Als Nahrung bevorzugen die Tiere Lebendfutter, lassen sich aber nach einiger Zeit auch an Frostfutter gewöhnen. Trockenfutter wird normalerweise nicht akzeptiert. Geeignet sind z.B. Tubifex, Mückenlarven, Artemia, Enchyträen, Wasserflöhe, Grindalwürmchen oder zerteilte Regenwürmer, die einen hohen Kalziumgehalt haben und dadurch vorbeugend gegen die 'Ballonkrankheit' (Hydrops) wirken. Zu beachten gilt, dass die im Handel gekauften Futtertiere aus belasteten Gewässern stammen könnten und dann Gesundheitsprobleme verursachen. Vor allem rote Mückenlarven und Tubifex-Würmchen sollten vorm Verfüttern einige Zeit gewässert werden. Zum Durchspülen kann ein Artemia-Sieb sehr hilfreich sein. Auch Frostfutter sollte zuerst gespült und in kaltem Wasser aufgetaut werden. Verschlucken die Frösche gefrorene Futterbrocken, kann dies zu akuten Gesundheitsstörungen führen. Um zu vermeiden das Frostfutter von den Tieren nicht wahrgenommen wird, im Bodengrund versinkt und das Wasser belastet, empfiehlt es sich gezielt mit einer langen Pinzette oder Pipette zu füttern. Durch die Bewegung der lebenden Futtertiere werden die Frösche zum Beutefang animiert und bringen sich in eine optimale Ausrichtung zur Beute. Allerdings haben Krallenfrösche keine Zunge wie andere Frösche. Sie befördern ihre Nahrung durch eine Art 'Saugschnappen' ins Maul und schlucken sie in einem Stück herunter. Wenn nötig, werden die Vorderglieder zu Hilfe genommen. Krallenfrösche fressen alles was in ihr Maul passt, also muß grundsätzlich von einer Vergesellschaftung mit kleinen Aquarienfischen abgeraten werden. Somit kommen - wenn überhaupt - nur größere, friedliche Fische mit einer eher kompakten Körperform in Frage. Lange Flossenanhänge oder Barteln könnten verletzt werden. Die Frösche schnappen aufgrund wahrgenommener Bewegung erst zu und stellen danach fest, ob die Beute ins Maul passt oder nicht. Die sinnvollste Lösung ist daher ein eigenes Becken für die Krallenfrösche einzurichten. Wegen ihrer Gefräßigkeit muss aber auch beim Zusammensetzen mit Fröschen der eigenen Art auf die Größe geachtet werden, d.h. nur etwa gleichgroße Frösche zusammensetzen. Eine Vergesellschaftung mit Zwergkrallenfröschen ist zu vermeiden. Das Aquarium sollte gut abgedeckt und Lücken z.B. mit einem rostfreiem Fliegengitter geschlossen werden, da die Frösche gerne ausbrechen. Bei völlig dicht schließenden Abdeckungen muss der Luftaustausch gewährleistet sein. Um Unterschlupfmöglichkeiten zu schaffen empfiehlt sich der Einsatz von Moorkienwurzeln und Steinen. Eine Bepflanzung mit kräftigen, robusten Pflanzen ist möglich. Allerdings wühlen die Frösche gern und ziehen mit ihren Krallen oder durch die oftmals hektischen, schnellen Schwimmbewegungen diese stark in Mitleidenschaft. Als Bodengrund sollte Sand oder grober, rundgeschliffener Kies verwendet werden. Feinkörniger Kies kann beim versehentlichen Schlucken während der Futteraufnahme zu gesundheitlichen Problemen führen. Die Haut der Krallenfrösche ist sehr empfindlich, daher müssen scharfe Kanten an Einrichtungsgegenständen vermieden werden. Außerdem empfiehlt es sich die Tiere nur mit Handschuhen anzufassen, da das Hautsekret der Krallenfrösche zu Allergien führen kann. [Roland Selzer]
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